Vereinigung für die Büsinger Bergkirche

Kirchengeschichte der Bergkirche St. Michael

Die St. Michael-Kirche auf dem Kirchberg bei Büsingen gehört zu den ältesten Gotteshäusern unserer Heimat. Sie wird in einem Schutzbrief Papst Urbans II. vom 8.Oktober 1095 urkundlich erstmals erwähnt. Das Jahr ihrer Gründung ist nicht bekannt. Sie wurde sehr wahrscheinlich wie die Kirchen von Merishausen, Hemmental und Lohn von einem wohlhabenden Grundherrn als sogenannte Eigenkirche gebaut.
Über ihre Gründung besteht eine Sage, die von dem Chronisten J.J. Rüeger folgendermaßen erzählt wird: „Eine althergebrachte Sag ist, deren von Büesingen (Adelsgeschlecht v. Büsingen) Burg und Stammhus sige uf dem Bühel gestanden, daruf dißmalen die Kilchen stat und daher Kilchsperg genennet würt, und als semliche Burg mit sampt dem Letzten diß Geschlechts jemerlich verbrunnen, habe sin Vater, so noch am Leben war, uf die abgebrunne Hofstatt die Kilchen lassen buwen.“ Rüeger bemerkt, er halte dies für ein „luter Gedicht“.

kirchbergstich

Bild: Zeichnung von Hans Wilhelm Harder, 1832

Die Büsinger Bergkirche ist die Mutterkirche von Schaffhausen. Der Ort Schaffhausen, war hier kirchgenössig, ebenso die Dörfer Büsingen, Buchthalen, die Weiler Gennersbrunn, Inner- und Außer- Wydlen und die abgegangenen Orte Kirchberg, Eckingen, Rheinhard und Mogeren. Die Kirche auf Kirchberg besaß um 1100 einen durch Schenkungen geäufneten Grundbesitz. Die Schaffhauser Stadtkirche Sankt Johann war eine Filiale der Bergkirche. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Bergkirche samt der Kirche St. Johann dem Kloster Allerheiligen eingegliedert. Daraus erwuchs dem Kloster die Pflicht, die beiden Kirchen fortan zu besorgen.
Seit dem 16. Jahrhundert ist bekannt, daß die Bergkirche ständig um- und ausgebaut wurde. Bis in unsere Zeit hat die Gemeinde Büsingen und die Vereinigung für die Büsinger Bergkirche Innen- und Außenrestaurierungen der Gebäude auf dem Kirchberg vorgenommen.

Kunstführer

Eine informative Zusammenfassung über das Bauensemble auf dem Büsinger Kirchberg sowie die Pfarrgeschichte der Bergkirche St. Michael ist im Kunstführerheft „Die Bergkirche Büsingen“ nachzulesen. Dieses wurde 1993 im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der „Vereinigung für die Büsinger Bergkirche“ von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte BSK, Bern, herausgegeben. Dabei handelt es sich um den einzigen Schweizer Kunstführer über ein Baudenkmal in Deutschland.

Der Kunstführer liegt in der Bergkirche aus und kann für Fr. 6,– erworben werden.